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Product No.:  CD97224
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790248032528
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EXIL Musik GmbH
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A Jewish Celebration

EXIL 97995-2/ LC 08972/ VÖ:01.11.2013/ DISTRIBUTION: INDIGO/ www.exil.de

1. Alisa Fineman: “Ocho Kandelikas“ (Flory Jagoda) 2'13“
2. Julie Silver: „S'Vivon Sov, Sov, Sov“ (Trad., lyrics by Levin Kipnis, arr. by Julie Silver) 1'55“
3. Golem: „School of Dance“ (Trad., arr. by Annette Ezekiel Kogan and Golem) 2'54“
4. Vira Lozinsky: „An Alte Mil“ (Michael Felsenbaum, Ionela Prodan) 2'27“
5. Simka: „Bei Mir Bistu Shein“ (PD, arr.by Simka) 1'57“
6. Karsten Troyke: „Dus Gezang Fin Mayn Harts“ (Benzion Witler) 3'02“
7. Finjan: „Stories of Times Past“ (Yehuda Poliker, arr. Finjan and Ben Mink) 1'47“
8. Kayama: „Vehistakel“ (lyrics from Jewish Oral Law, arr. by Mikael Zerbib) 3'59“
9. Klezmer Conservatory Band: „The Dreydl Song“ (Al Sack)2'15“
10. Abayudaya Congregation: „Hinei Ma Tov“ (Trad.) 1'25“
11. Klezmer Juice: „Oyfn Pripetshik“ (PD, arr. by Klezmer Juice) 2'37“
12. Ben Rudnick & Friends: „Hava Nagila“ (Trad., arr. by Ben Rudnick & Friends) 2'25“
13. King Django: „Heveinu Shalom Aleichem“ (Trad., arr. by Jeff Baker) 2'32“

Von Hanukkah bis "Hava Nagila" – eine Feier jüdischer Töne

Jüdisches Leben kann auf dem gesamten Globus gefunden werden und ist Resultat von Tausenden von Jahren des Exodus und der Migration. Trotzdem ist der Zusammenhalt der vielen verschiedenen jüdischen Communities auf der ganzen Welt stark geprägt durch gemeinsame Traditionen und den Glauben. Auf die Musik hat diese erdumspannende Präsenz großartige Effekte: Wo immer auch jüdische Menschen sich niedergelassen haben, adaptierten sie die lokalen Klangfärbungen an ihre eigenen musikalischen Gepflogenheiten. So tragen viele Stile zum Universum jüdischer Töne bei: Der Klezmer der Ashkenazi aus Ost- und Zentraleuropa bezieht sich auf Balkanrhythmen, nahöstliche Melodien, osteuropäisches Lied und amerikanischen Jazz. In der Musik der Sepharden spiegeln sich maurische und iberische Einflüsse. Die Sounds der Mizrahi hingegen tragen das Echo der arabischen Länder in sich. Doch heutzutage finden sich in der jüdischen Musik genauso Timbres des Tango, der Bossa Nova, sogar des Reggae. All diese Klänge sind ein Schaukasten dafür, wie Tradition bewahrt und zugleich Neues begrüßt wird. Mit A Jewish Celebration bildet Putumayo dreizehn Facetten feierlichen jüdischen Musiklebens ab.

Gleich am Anfang ein Klassiker, der es bereits ins Repertoire von Pink Martini, aber auch bis zu der jüdisch-ladinischen Rapband Hlaoodios geschafft hat. „Ocho Kandelikas“ (acht kleine Kerzen) ist ein berühmtes Lied zum Hanukkah-Fest, das der Feder des bosnisch-amerikanischen Kompinisten und Sängers Flory Jagoda entsprungen ist. Er hat sich den Songs der Sepharden verschrieben, jener jüdische Volksgruppe, die im Zuge der Inquisition von der Iberischen Halbinsel vertrieben wurde. Der swingenden Tune nimmt sich hier die Kalifornierin ALISA FINEMAN an, die ihr ein jazziges Tangoflair verpasst, mit stampfendem Cajón, glitzernder Ukulele und sehnsüchtiger Violine.

Nahtlos in der Hanukkah-Sphäre schließt sich JULIE SILVER mit “S'Vivon Sov, Sov, Sov” an. Das nette, leicht erlernbare Lied handelt vom Kreisen der Dreidel, ein Spielgerät, das zum Fest zum Einsatz kommt und auf deren vier Seiten sich Buchstaben aus dem jüdischen Alphabet befinden – sie beziehen sich auf die Geheimnisse der Feier. Während sich die Dreidel dreht, können die Spieler Schokoladenmünzen gewinnen oder verlieren. Julie Silver hat sich dem Genre so akribisch angenommen, dass sie 2007 ein ganzes Album mit Hanukkah-Songs veröffentlichte, die sie ideenreich weiterentwickelt, wie hier mit ein bisschen Bossa Nova-Färbung.

Ganz anders gelagert ist die musikalische Welt von GOLEM. Das Sextett aus New York hat sich nach der mythischen Figur benannt, die aus Ton und Erde besteht und auf einen Zauberspruch hin erscheint um ihrem Meister zu dienen. Seine berühmteste Variante ist in Prag ansässig, wo er einem Rabbi hilft, die jüdische Bevölkerung vor antisemitischen Attacken zu schützen. Der Golem hat selbst Mary Shelley für ihren „Frankenstein“ oder auch Tolkien bei der Schöpfung des „Herrn der Ringe“ inspiriert. Die hier zu hörenden musikalischen Namensvettern der Mythengestalt haben sich auf eine knackige Verbindung von osteuropäischen Wurzeln und Punk verlegt. In ihrer “School of Dance” geben sie einen lustigen Grundkurs in Benimmregeln des Tanzens.

Auch das kleine Moldawien beherbergt uraltes jüdisches Kulturleben, in dem VIRA LOZINSKY fest verankert ist. Die Frau aus einer Jiddisch sprechenden Familie ist die Tochter von Michael Felsenbaum, einer prominenten Persönlichkeit im postsowjetischen Revival jüdischer Kultur dieser Region. Ihre Mutter war in den 1970ern und 80ern eine vielgeschätzte Sängerin jiddischer und rumänischer Lieder. Lozinsky begann bereits als Kind mit dem Geigenspiel, folgte dann jedoch ihrer eigentlichen Leidenschaft, dem Singen. Als Vokalistin trat sie regelmäßig im Theater ihres Vaters auf, studierte später in Israel Musikwissenschaft und jiddische Literatur. In „An Alte Mil“ beschreibt sie zu wippendem Akkordeon und melancholischer Violine eine pastorale Szenerie: Ein Fluss strömt durch eine alte Wassermühle und trägt Geschichten aus der Vergangenheit heran.

Wieder eine weltbekannte Melodie aus dem unerschöpflichen Fundus jüdischer Klangschätze: „Bei Mir Bistu Shein“ wurde 1932 von Jacob Jacobs und Sholom Secunda für ein Theaterstück der osteuropäischen Communities von New York geschrieben und gelangte zu solcher Berühmtheit, dass es von den Andrew Sisters, Ella Fitzgerald, Judy Garland, Benny Goodman und anderen aufgenommen wurde. Hier wird das swingende Lied von SIMKA aus der San Francisco Bay Area als hübsches und schlichtes Instrumental interpretiert. Die Band, die als populäre Kapelle auf Bar Mitzvah-Feiern aufspielt, hat sich nach dem jüdischen Terminus für „Feier“ benannt und beherrscht Klezmer, Tango, Polka, Bluegrass und europäische Caféhausmusik.

Besuchen wir einen weiteren Fachmann für jiddisches Liedgut. Dieses einmalige Idiom, bildetet sich aus Einflüssen von Deutsch, Hebräisch, Aramäisch und lokalen slawischen und romanischen Sprachen heraus. Es wurde vor dem Holocaust von 12 Millionen Juden gesprochen wurde und ist mit zahlreichen Wörtern weiterhin im Deutschen präsent. Durch engagierte Künstler wie den Sänger und Schauspieler KARSTEN TROYKE erfährt Jiddisch heutzutage ein Comeback. Das Titelstück aus seinem 2006er-Album „Dus Gezang Fin Mayn Harts“ ist hier zu hören, ein Werk, mit dem er der historischen Verbindung von lateinamerikanischen Tönen und der Musik der argentinischen Juden sowie der Juden überall auf der Welt nachspürt.


Mit FINJAN betreten wir die jüdische Welt Kanadas. Die seit dreißig Jahren bestehende Combo aus Winnipeg hat sich die Innovation osteuropäischer Melodien auf die Fahnen geschrieben und hatte Anteil am Ingangbringen eines Klezmerrevival in diesen nördlichen Breiten. “Stories Of Times Past” stammt aus ihrem Album Dancing On Water von 2000 und zieht den Hut vor dem israelischen Singer/Songwriter Yehuda Poliker. Von griechischen Eltern großgezogen hat sich Poliker eines Mixes von Rock, Pop und hellenischen Einflüssen verschrieben, die in dieser auch leicht reggaefizierten Miniatur schön durchscheinen.

Noch viel eindeutiger ins Hoheitgebiet des Reggae tauchen wir mit KAYAMA ein. Bandleader Mikael Zerbib ist der festen Überzeugung, dass Bob Marley als orthodoxer jüdischer Rabbi eine solche Musik gemacht hätte wie es seine Truppe tut. Der Mann aus Bordeaux kam in jungen Jahren nach Jerusalem auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung. Dort beschloss er dann auch, seine Passion fürs jamaikanische Nationalgenre mit hebräischen Lyrics zusammen zu bringen. Die Zeilen für „Vehistakel“ sind dem Mündlichen Gesetz entnommen, einer Interpretationshilfe des heiligen Textes der Tora, das auch erklärt, wie jüdische Hochzeiten ausgeführt werden sollten und andere praktische Lebenshilfen beinhaltet. So singt Kayama: “Richte deine Aufmerksamkeit auf die drei Prozesse, und du wirst nicht einmal daran denken zu sündigen. Werde dir bewusst, was über dir ist, ein Auge, das sieht, ein Ohr, das hört.“ Tatsächlich: Mit diesen Zeilen wäre auch Bob Marley einverstanden gewesen.

Auch ein fester Referenzpunkt zum Klezmer darf in dieser Kollektion natürlich nicht fehlen. Die KLEZMER CONSERVATORY BAND aus Boston zählt zu den Führenden in ihrem Fach, und dies seit vier Dekaden. Dabei kommt Bandleader Hankus Netsky eher aus den Jazzgefilden, doch irgendwann entdeckte er, dass sein Großvater in den 1920ern in Klezmerorchestern musizierte – und so begab er sich auf musikalische Wurzelsuche. Dabei konservieren die Herren von der Ostküste die alte Musik nicht nur, sondern haben sie schwungvoll in die Jetztzeit überführt. „The Dreydl Song“ ist so ein lebendiges Beispiel dafür: Es stammt aus dem Hanukkah-Album der Band von 1989, seine Bekanntheit geht auf den jüdisch-amerikanischen Komiker und Musiker Mickey Katz zurück.

Hinter dem langen Namen ABAYUDAYA CONGREGATIO verbirgt sich ein ganz erstaunliches Phänomen jüdischer Geschichte. Diese Glaubensgemeinschaft aus dem Osten Ugandas konvertierte 1919 zum Judaismus und umfasst heute etwa 1500 Menschen, die in kleinen Dörfern leben und dort den Riten jüdischen Lebens folgen. Auch ihre Musik wurde dokumentiert, 2003 auf einem Album des Smithsonian Folkways-Instituts. Ihr Repertoire umfasst traditionelle Rhythmen, Lieder der jüdischen Liturgie und zeitgenössische Musik, die sie aus den Begegnungen mit Juden in Nordamerika und Israel kennen gelernt haben. Das in der ugandischen Sprache Luganda und Hebräisch gesungene “Hinei Ma Tov” (zu deutsch etwa: Wie gut es für Glaubensbrüder ist zusammen zu leben) stammt aus dem Psalm 133, die Melodie hingegen von einer jugendlichen Band aus den 1980ern.

KLEZMER JUICE aus Los Angeles schreiben die jüdische Musikgeschichte panamerikanisch weiter. Ihr Chef, Gustavo Bulgach, wuchs in Buenos Aires in einer argentinisch-jüdischen Community auf und bekam den Klezmer von seinen Eltern in die Wiege gelegt. In ihrer Musik verbinden Bulgach und Mitstreiter Latin-Einsprengsel mit der Ursubstanz des Klezmer. Hier sind sie mit einer Instrumentalfassung von “Oyfn Pripetshik” vertreten, in dem es um Respekt und Verständnis gegenüber den Mitmenschen geht. Das Lied datiert zurück bis ins 19. Jahrhundert und erzählt von einem Rabbi, der für seine Studenten das hebräische Alphabet rezitiert und ihnen

lebensnahe Lektionen aus der Geschichte der Juden mit auf den Weg gibt – hier berührend umgesetzt mit Gitarre, Klarinette und Akkordeon.
Es ist einer der Evergreens jüdischer Musik schlechthin: „Hava Nagila“ ist nicht nur ein Favorit bei jeder Bar Mitzvah-Feier oder jüdischen Hochzeit, er wurde auch von internationalen Stars wie Harry Belafonte, Bob Dylan oder Connie Francis aufgegriffen. Die Melodie leitet sich von einem ukrainischen Volkslied ab. Hier kommt der Partysong von BEN RUDNICK aus Massachussetts, der sich einen guten Namen als Interpret von Liedern für die ganze Familie gemacht hat. Rudnick schöpft dabei aus den verschiedensten Stilen von Folk über Calypso bis Rock.

Zum Finale wird ein weiterer Klassiker der jüdischen Musik auf den Ska- Dancefloor gehievt. „Heveinu Shalom Aleichem“ ist ein hebräischer Friedensgruß und wurde zu einem der bekanntesten israelischen Folksongs, der mit seiner einprägsamen Melodie adaptionsfreudig in vielerlei Kontexte übersetzt werden kann. KING DJANGO hat das Lied überzeugend in eine Offbeat-Umgebung gebettet. Der New Yorker ist ein bekannter Produzent im Reggae-, Ska- und Dub-Reich. Dem überzeugenden Brückenschlag zwischen den beiden vermeintlich so weit entfernten Welten kann man auf Djangos Werk Roots And Culture gar in Albumlänge nachhorchen.

Klezmer ja, aber auch weitaus mehr: Diese Feier jüdischer Klänge umarmt die ganze Welt: Von „Hava Nagila“ bis zu Songs zum Hanukkah-Fest, von den USA bis Uganda, von Moldawien über Kanada bis Jamaika.

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